23.11.2017 - Seefeld

Blog - Reisefotografie interkulturell

Nirgendwo wird so viel fotografiert wie auf Reisen. Zahlreiche Internetseiten und Buchpublikationen bieten Tipps zu besseren Fotos auf Reisen, zur optimalen Kameraausrüstung oder zu fotogenen Motiven.

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Aus der Ethnologie wissen wir von kulturspezifischen (Fotografier-)Tabus, deren Kenntnis vor Fettnäpfchen schützt, und tourismuskritische Autoren warnen vor einem Rückfall in kolonialistische Verhaltensweisen beim Kontakt mit dem Fremden.  Ziemlich unterbelichtet ist demgegenüber die Frage, unter welchen Voraussetzungen Fotografieren zum Medium des Kontakts mit dem Fremden werden kann

Im Fokus dieses Blogs steht daher der Kontaktprozess mit Menschen in fremden Kulturen mittels des Mediums Fotografie. Kontakt heißt, dass etwas zwischen mir (als dem Fotografen) und dem Anderen, dem Fremden, passiert. Bei unserer wechselseitigen Wahrnehmung, unseren gekreuzten Blicken, sind die „Brillen“ von großer Bedeutung, durch die wir den Anderen sehen. Umso bedeutsamer ist der Blick auf diese Wahrnehmungsmuster, durch die man als Fotograf/in schaut, wenn man Fremde und Fremdes wahrnimmt. Fotografieren wird damit als – im Wortsinn – „interkultureller“ Prozess verstanden, der sich zwischen dem Fotografierenden und den Fotografierten entwickelt. Wenn es gelingt, dieses „Inter“, diesen Zwischenraum zwischen mir und dem Anderen, bewusster wahrzunehmen und zu gestalten, würde Fotografieren zur Gelegenheit, nicht nur fremde Menschen und Kulturen kennenzulernen, sondern auch sich selbst, – ein großer Schritt in Richtung Professionalität!

Um solche Schritte geht es in diesem Blog, manchmal Tippelschritte, manchmal größere Sprünge. Einsame wie auch gemeinsame Schritte. Mal zeigt ein gutes Beispiel den Weg, dann aber entsteht der Weg auch durch das Gehen selbst. Let’s try it – together!

Zum Blog von Alfred Holzbrecher - Reisefotografie interkulturell

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