Archiv

2012: Menschenrechte im Tourismus - Urlaub ohne Fragezeichen?

Reisebranche, Medien, Politik und Verbraucher zeigen häufig ein ambivalentes Verhalten. Entweder herrscht Erleichterung, wie etwa beim sich abzeichnenden Wandel in Myanmar oder - in Folge der "Arabellion" - eine beklemmende Verunsicherung. Die einen fordern Urlaubsziele mit einem diktatorischen Regime zu boykottieren, die anderen wünschen sich eine gesellschaftliche Debatte oder sehen das Thema "Menschenrechte" ausschließlich als eine Aufgabe der Politik. Was nun?

Moderation
Karl Mertes

Statementgeber:innen und Statements
Maja Liebig
Menschenrechte - Die Verantwortung der Tourismusindustrie
Peter-Mario Kubsch
Gemeinsamkeit tut not, aber wer setzt die Regeln?
Heinz Fuchs
Rechte für Menschen - Regeln für Unternehmen
Prof. Karl Born
Was ist im Tourismus wünschenswert, was ist machbar, was ist Illusion (?) - eine pragmatische Betrachtung

Pressestimmen
FVW Mediengruppe, 16. Oktober 2012
Lilo's Reisen, 12. Oktober 2012 und Blog

2011: Connected – Die Facebook-Generation auf Reisen

Welche Auswirkungen auf die Reisebranche hat das global vernetzte Dasein der digital natives? Entsteht eine völlig neue Form von internationaler Mobilität bzw. interkultureller Begegnung? Oder ist es nur ein Business – mit einem Virus namens „Freundschaft“?

Es wird behauptet: Da wächst eine Generation heran, die das klassische Reisebüro nur noch vom Hörensagen kennt. Ihre Einstellung zur Pauschalreise, ihr Konsumverhalten und ihr Umgang mit den neuen Medien bilden eine Herausforderung für die Reisebranche. Die etablierten Strukturen scheinen für die Facebook-Generation nur noch bedingt attraktiv. Die Kundenschicht der unter 30-Jährigen droht weg zu brechen. Ist dem so?
Laut Süddeutscher Zeitung soll bereits ein Siebtel der Weltbevölkerung bei Facebook Mitglied sein. In Deutschland, so die SZ, seien 18,6 Mio. Bundesbürger als Mitglieder angeschlossen – 87,4 Prozent mehr als im Vorjahr.
Dem Bundesverband Bitkom zufolge können sich „Menschen, die mit dem Internet aufgewachsen sind, die so genannten ‚digital natives’, am wenigstens ein Leben ohne Web vorstellen. Bei den unter 30-Jährigen beispielsweise nicht einmal jeder zehnte. 90 Prozent von Ihnen halten das Web für unverzichtbar. Bei den über 65-Jährigen ist es erst jeder vierte, der sich schon so ans Web gewöhnt hat, dass er es nicht mehr missen möchte“. Zum Vergleich, so Bitkom: „Wer unter 50 Jahre alt ist, kann eher auf Bücher verzichten als aufs Internet. Bei den über 50-Jährigen ist es andersherum.“

Moderation
Karl Mertes

Statementgeber:innen und Statements
Guido Wiegand
Gehypt, unterschätzt, verschlafen. Wiederholt sich bei Facebook die Internet-Geschichte?
Dirk Föste
No Shitstorm: Von der Einbahnstraße zum interaktiven Dialog
Johannes Klaus
Wie ich die iranische Verfassung signierte

Pressestimmen
Frankfurter Rundschau, 22. Oktober 2011
Südwest Presse, 10. November 2011

2010: Outgesourct oder kein Budget

Reisejournalismus im Spagat zwischen Freiheit und wirtschaftlichen Zwängen. Wo bleiben die Unabhängigkeit und die Vielfalt in der Berichterstattung?

Die Veränderungen, besonders bei den Printmedien, sind gravierend. Im Verlauf der vergangenen zwanzig Jahre wurden die Reiseressorts von Zeitungen und Magazinen sukzessive verschlankt, outgesourct, den wirtschaftlichen Sparzwängen angepasst oder mussten fortan ohne nennenswertes Budget auskommen. Ergebnis: Kritische und Kosten verursachende Artikel wanderten zusehends in andere Ressorts. Beiträge und Reportagen, die früher ein selbstverständlicher Bestandteil von Reiseseiten waren, finden sich heute im Wirtschaftsteil oder auch auf der Seite Drei.
Mutieren die Reiseteile zu reinen „Sonnenseiten“ (wie Anfang der siebziger Jahre) und konkurrieren sie ausgerechnet auf diesem Gebiet mit anderen Medienkanälen (wie Internet-Infos, TripAdvicer, YouTube-Videos)? Soll das Thema Reisen wieder entpolitisiert werden? Wollen die Verlage einfach nur „Ruhe an der Front“, wollen sie ein passendes Anzeigenumfeld pur? Bestimmen künftig die PR-Agenturen den Inhalt von Sendungen und Beiträgen oder kann die Reiseberichterstattung unabhängig fortgeführt werden – nach journalistischen Prinzipen? Trifft diese Entwicklung die Erwartungen von Reiseveranstaltern und Destinationen und – last but not least – die der Leserinnen und Leser?

Moderation
Karl Mertes

Statementgeber:innen und Statements
Ulla Schickling
Im Umbruch
Peter-Mario Kubsch
Keine Zeit, kein Platz, kein Geld
Dorothea Hohn
Reisejournalismus ist Servicejournalismus
Jürgen Drensek
Aus den Ruinen blüht das Leben

2009: Meet-the-People im Urlaub Mittendrin oder knapp daneben?

Wollen wollen es viele, doch im Können können hapert es häufig. Gemeint ist das Kennenlernen von Einheimischen beim Reisen in fremde Kulturen. Wenn es nicht nur das Hotelpersonal sein soll, ist die "interkulturelle Begegnung im Urlaub" immer noch voller Stolpersteine. Ob organisiert oder spontan. Einerseits fehlen die Werkzeuge, andererseits die Brückenbauer. Weniger auf Seiten der Spezial-Veranstalter, dafür aber um so mehr auf Seiten des – wie heißt es so schön? – "Volumentourismus".
Aktuelle Untersuchungsergebnisse des Studienkreises zeigen, wie groß das spezifische Interesse von Urlaubern ist, bei Aufenthalten in Entwicklungs- und Schwellenländern Einheimische persönlich kennen zu lernen, zum Beispiel auf der Basis eines gemeinsamen Hobbys oder Berufs. 22 Prozent der Deutschen können sich vorstellen, im Urlaub solche Begegnungsangebote wahrzunehmen. Unter denjenigen, die bereits Erfahrungen in Entwicklungsländern gemacht haben, sind es sogar 43 Prozent.
Von Seiten der Reiseveranstalter und der Destinationen gibt es bislang eher wenig organisierte Begegnungsangebote. Damit wird die Chance vergeben, Urlaubsreisen mit außergewöhnlichen "Aha-Erlebnissen" zu bereichern und damit auch eine tiefer gehende (Ver)Bindung zu knüpfen – zur Urlaubsdestination wie auch zum Reiseveranstalter.
Wie könnte man Abhilfe schaffen? Wie sollten entsprechende Angebote in den Destinationen gestaltet werden? Unter welchen Rahmenbedingungen können organisierte Begegnungen im Urlaub gelingen?

Moderation
Karl Mertes

Statementgeber:innen und Statements
Peter-Mario Kubsch
Der Bauer am Wegesrand ist zu wenig!
Wybcke Meier
Auf Wunsch all inclusive – Begenungsreisen am Beispiel Türkei
Thomas Korbus
Learning from locals – Weg vom Strand –  rein ins Land?
Klaus Betz
Von der Schale zum Kern. Begegnungsreisen in Jamaica, Palästina, Kapstadt und Belfast

2008: Die Russen kommen (und andere auch)

Gewohnte Reiseströme verändern sich:
Destinationen und Hoteliers konzentrieren sich auf neue Quellmärkte. Von dort kommen auch neue Investoren.

In diesem Jahr wollen wir uns mit dem Wachstum neuer Quellmärkte in Russland und in Schwellenländern beschäftigen, durch das sich bereits gewohnte Reiseströme verändert haben – und weiter verändern werden. Die Gäste kommen nicht länger vor allem aus Europa, Nordamerika oder Japan. Urlauber aus Russland, China, Indien und Brasilien machen den „Stammgästen“ zunehmend ihre exklusive Rolle streitig; man ist nicht länger unter sich.
Destinationen und Hoteliers konzentrieren sich vermehrt auf diese neuen Quellmärkte. Es findet eine neue Phase der Internationalisierung der Gästestruktur statt – sowie der touristischen Investitionen. Welche Veränderungen, Chancen, Probleme und Herausforderungen ergeben sich für die Beteiligten, z.B. für die Empfängerdestinationen, Urlauber (Stammgäste) und für Touristikunternehmen in den „alten“ Entsendemärkten?

Moderation und Statements
Karl Mertes und Klaus Betz

Statementgeber:innen und Statements
Jörg Roth
Billiger ist es anderswo – οτдыхаτь aus russicher Sicht
Yvonne Coulin
Der frühe Vogel... Fünf Jahre "Magic Cities" in China
Yusuf Hacisüleyman
Die Russen sind schon da! Die neuen Quellmärkte aus Sicht der Hoteliers
Dietmar Gunz
Neue Pässe, neue Reisen – Herausforderungen für Reiseveranstalter in touristischen Volumendestinationen

Pressestimmen
Augsburger Allgemeine, 21. Oktober 2008
Auch erschienen in:
Bremer Tageszeitungen, 6. Dezember 2008
Unister, 5. Dezember 2008
Hannoversche Allgemeine Zeitung, 6. Dezember 2008
Abendzeitung, 20. Dezember 2008

2007: Zwischen Hype und Handlungsnöten

Gibt es klimabewusste Lösungen beim Reisen oder zelebrieren wir lieber den fortgesetzten Selbstbetrug? Ein Round-up-Gespräch in aufgeregter Zeit.
Während der diesjährigen ITB war das Thema „Klima und Tourismus“ zum Hype geraten. Wohlfeile Ratschläge waren gefragt, schnelle Expertenmeinungen und ad-hoc-Lösungen. Kurzum, das Übliche.
Und während des Sommers hat das Thema weitergeköchelt (G 8-Gipfel). Unterdessen ist auch noch zwischen „Atmosfair” und „My Climate” eine Art Konkurrenzkampf ausge­bro­chen. Die Frage ist: Wer bietet Besseres?
Eine Woche vor dem Ammerlander Gespräch ruft die UNWTO in Kooperation mit der UNEP zum „Climate Change and Tourism Summit” nach Davos (1. bis 3. Oktober).
Unmittelbar vor dem Ammerlander Gespräch wird die Thematik auch im Rahmen des diesjährigen Tourismusgipfels in Berlin behandelt.
Und am Ende werden wir uns alle fragen müssen, ob wir schlau(er) geworden sind.
Das diesjährige Ammerlander Gespräch will zusammenfassen, Klarheit schaffen – und Fragen stellen: Was hat uns die bisherige Debatte gebracht? Welchen (Zusatz)Nutzen hat sie? Welche Lösungen zeichnen sich ab? Wer handelt künftig wie – oder wie nicht? Was gilt es zu berück-sichtigen? Was ist praktikabel? Und wie stellt sich dies alles aus Sicht der Entwicklungsländer dar?

Moderation
Klaus Betz

Statementgeber:innen und Statements
Dr. Wolf Michael Iwand
Mehr Tourismus ist weniger Carbon. Ein nachhaltiges Plädoyer für globale Entwicklung
Rolf Pfeifer
Mit dem Fahrrad nach Peking?
Jan-Philipp Görtz
Umweltrationalismus statt Umweltpopulismus – was heißt das?
Dr. Susanne Stemann-Acheampong
Flugreisen nein, mein Herz ist rein – ich lasse die Dritte Welt allein!?

Pressestimmen
Südwest Presse, 30. November 2007
Frankfurter Allgemeine Zeitung, 8. November 2007
Tölzer Kurier, 2. November 2007

2006: Neben der Spur?

Das Selbstverständnis der Reiseveranstalter – zwischen Imagewerbung und politischer Abstinenz.

Tourismus ist mehr als eine ökonomische Transaktion. Aber wer nimmt diese Erkenntnis (noch) für bare Münze, wer nimmt sie ernst? Wer macht sie zum Maßstab seines Handelns? Verharrt die Reiseindustrie angesichts der Krisen, Katastrophen und Kulturdebatten – also: der schwieriger gewordenen Reiseverhältnisse – unverändert im apolitischen Raum und bleibt unbeteiligt? Pflegt sie, statt zu agieren, den eingeübten Stil des Reagierens? Beherrscht sie nur die touristische Logistik, aber nicht die Logik des politischen Handelns?
Welches Selbstverständnis haben die Reiseveranstalter heute, welches wäre in Zukunft nötig? Soll Reisen ein politikfreier Raum bleiben oder gilt es, dem Weltgeschehen endlich Rechnung zu tragen – auch im Urlaub, jenseits aller Imagekampagnen? Zählt auf Pressereisen nur der schöne Schein/die Katalogwelt oder können den mitreisenden Journalisten auch die Realitäten, der Alltag eines Feriengebietes vermittelt werden?
Ist es besser, in die Offensive zu gehen? Wenn ja, warum? Oder ist es besser, in der Defensive zu verharren und ggf. im Hintergrund aktiv zu werden. Tun das die Reiseveranstalter bereits? Tun sie mehr als sie sagen? Gibt es eine Solidarität (z.B. mit den Zielgebieten) im Verborgenen? Oder zählt alleine die Wertschätzung des heimischen Publikums, der heimischen Aktienmärkte?

Moderation
Klaus Betz

Statementgeber:innen und Statements
Mario Köpers
Realitätssinn oder Schönwetter-Rhetorik? Reiseveranstalter zwischen ökonomischen Zwängen uns gesellschaftlicher Verantwortung
Karl Born
Je größer desto Image
Peter-Mario Kubsch
Von der Pflicht zur Kür: Was erwarten Kunden und Öffentlichkeit?

Pressestimmen
Tölzer Kurier, 7./8. Oktober 2006

2005: Billig und gut? Reisen nach dem Discount-Prinzip.

Die Aldisierung im Tourismus - Wo bleibt die Qualität? Wer zahlt den Preis?

Das Discountprinzip erobert auch beim Reisen immer mehr Marktanteile. Die Billig-Flieger, Billig-Veranstalter und der Billig-Vertrieb (via Internet oder Lidl und Aldi) sind zwar noch nicht dominierend, aber sie erregen große Aufmerksamkeit - in den Medien, durch ihren Preis und durch eine Philosophie, die zwischen „no frills“ und „less for much less“ angesiedelt ist. Umgeben von so umstrittenen Slogans wie „Geiz ist Geil“ und „Ich bin doch nicht blöd!“
Für den einzelnen Verbraucher scheint diese Form des Wettbewerbs von Vorteil zu sein. Aber wer zahlt den wahren Preis? Wer kann sich mit Qualität durchsetzen, die ihren Preis wert ist, aber eben nicht billig? Welche Auswirkungen wird es haben, wenn sich beim Reisen verfestigt, was in den Bedarfsgütermärkten üblich ist: die Reduzierung der Vielfalt. Fragt jemand nach den Konsequenzen für die Reiseländer, für die Menschen, die dort leben? Und für die Menschen hier? Welche langfristigen Folgen wird es haben, welche strukturellen Veränderungen ergeben sich daraus?

Moderation
Klaus Betz

Statementgeber:innen  und Statements
Tilman Uhlig
Werden Reiseveranstalter zu Totengräbern der Pauschalereise?
Ron Imelauer
Low Price macht Arbeit – Marke macht Kohle
Peter Hauptvogel
Für 29 Euro fliegen  – wie geht das?
Dietmar Gunz
Der Markt wird größer: Wanchstum durch niedrige Preise

Pressestimmen
Frankfurter Rundschau, 15. Oktober 2005

2004: Jenseits von Europa - Diesseits vom Orient

Reisen in islamisch geprägte Länder: Wie gestalten Tourismusmacher zukünftig Vertrauen, Dialog und Begegnung? Wie berichten die Medien?
Viele Fragen kennzeichnen derzeit das (Un)Verhältnis zwischen Orient und Okzident. Gemessen an der kulturhistorischen Nähe und gegenseitigen Bereicherung in der Vergangenheit erscheinen die alten Glaubens- und Kulturgemeinschaften ratlos geworden – im Umgang miteinander.
Erleben wir einen Prozess der Entfremdung und des Desinteresses – voneinander, aneinander?
Was blockiert eine unvoreingenommene Begegnung, was den Dialog und das Vertrauen zueinander? Was erzeugt Ängste jenseits von Europa und diesseits des Orients? Welchen Verlust erfahren beide Seiten in der aktuellen weltpolitischen Lage?
Oder gibt es eine Basis von Gemeinsamkeiten, die auch in schwierigen Zeiten trägt, und trotz kulturell/religös unterschiedlicher Auffassungen gerade jetzt zu aktivieren wäre? Was kann Tourismus „diesseits und jenseits“ leisten, um die Begegnung, das Miteinander reden, das Voneinander lernen beim Reisen zu fördern?

Moderation
Bernward Kalbhenn

Statementgeber:innen und Statements
Dr. Katajun Amirpur
Wer hat Angst vorm Muselman?
Mishel Kilo
Europa und der Westen aus Sicht des Orients
Prof. Dr. Friedemann Büttner
Der Orient und Europa – Quo vadis?
Christopher Kubaseck
Die Türkei in Europa?
Dr. Dr. Paul Imhof
Visionen zur Begegnung zwischen Orient und Okzident – Reise in die touristische Zukunft

Pressestimmen
Südwest Presse, 3. November 2004

2003: Tourismus ohne Visionen? - oder: Welche Zukunft hat die Veranstalterreise?

Jahrzehntelang war die Zukunft der Veranstalterreise kein ernsthaftes Thema; sie war ein wachstumsorientierter Selbstläufer. Inzwischen haben sich die Rahmenbedingungen geändert. Das Internet bietet Reisevermittlern und Kunden ganz neue Freiheiten bei der Buchung. Wesentliche Bausteine der Pauschalreise sind selbständig buchbar. Die Planungssicherheit der Anbieter wird durch einen Trend zum Spätbuchen und Schäppchenjagen zunehmend einschränkt. Die Halbwertzeit von Reisekatalogen mit Festpreisen steigt. Das Gefühl für die Wertigkeit einer Pauschalreise scheint beim Kunden abhanden gekommen zu sein – ebenso die Gewährleistung ausreichender Deckungsbeiträge für Reiseunternehmen, Reisemittler und Leistungsträger in den Zielgebieten.
Hinzu kommt, daß die Veranstalterreise von politischen Entwicklungen oder extremistischen Angriffen auch weiterhin betroffen sein kann. So stellt sich die Frage nach der Sicherheit beim Reisen mehr denn je.
Was tun? Was soll die Kunden dazu bringen, weiterhin Veranstalterreisen zu buchen? Wo liegen deren besondere Qualitäten, Nutzen und Vorteile? Wie läßt sich die eigene Leistungsfähigkeit deutlich machen, abseits des Preises? Ist „Dynamic Packaging“ die Zauberformel der Zukunft? Ist eine Komplettumstellung des Systems auf Tagespreise überhaupt realisierbar – unter welchen Voraussetzungen?
Kreative Lösungen, Visionen scheinen mehr denn je gefragt zu sein.

Moderation
Bernward Kalbhenn

Statementgeber:innen und Statements
Klaus Betz
Frau Conrad, haben Sie den Ordner „Visionen“ gesehen?
Ron Imelauer
Der große Lust-Verlust
Dr. Cem Kinay
Frust und Visionen eines Touristikers
Tilman Uhlig
Touristischer Selbstmord durch Aldisierung oder veredelte Packages mit intelligenten Reiseinhalten?
Prof. Karl Born
Und jährlich grüßt das Murmeltier: Hat die Pauschalreise Zukunft?

2002: Ausgeträumt - oder: Wie viel Wirklichkeit verträgt das Reisen?

Durch die Anschläge des 11. September und auf Djerba ist u.a. deutlich geworden, dass die Urlaubs-"Paradiese" dem Alltag nicht entkommen können. Denn außerhalb des "umfriedeten Gartens" ist immer die Wirklichkeit. Von der wir im Urlaub in der Regel wenig wissen oder wahrnehmen wollen. Doch werden wir uns darauf einstellen müssen, dass terroristische Gewalt auf absehbare Zeit immer und überall stattfinden kann, auch beim Reisen. Wie geht die Tourismusbranche dabei mit den Ängsten, den Sicherheitsbedenken und -bedürfnissen der Urlauber und Kunden um? Welche Hilfestellungen können Reiseveranstalter und Reisebüros geben? Sucht die Branche hier nach gemeinsamen Lösungen oder überlässt sie das Thema dem Auswärtigen Amt?
Wie könnte, wie müsste Tourismus vor dem o.g. Hintergrund zukünftig aussehen? Brauchen wir ein neues Weltverständnis beim Reisen, in dem der Realitätsbezug eine größere Rolle spielt? Mit dem wir durch genaueres Hinschauen und persönliches Erleben eine andere Einstellung gewinnen ­ zu den Ländern, die wir bereisen? Oder setzen wir lieber auf die "Hochsicherheitsreise", auf "Sicherheit All-inclusive", auf die Suche nach den letzten gewaltfreien "Paradiesen" dieser Erde? Oder heißt das Motto: Weitermachen wie bisher, die Ängste der Verbraucher totschweigen, bis sich erneut eine unerwartete Wirklichkeit Bahn bricht, in die Urlaubswelt eindringt und Reiseträume platzen läßt?

Moderation
Bernward Kalbhenn

Statementgeber:innen und Statements
Prof. Karl Born
...aus der Sicht der Quellmärkte
Ahmed Slouma
...aus der Sicht einer Destination
Dirk Schulz
...aus der Sicht des Auswärtigen Amtes
Peter-Mario Kubsch
...aus der Sicht eines Reiseveranstalters

 

2001: Die Feriendestinationen

Die Fusions- und Konzentrationswelle der touristischen Großunternehmen in den europäischen Entsendemärkten hat sich spürbar verlangsamt und einen vorläufigen Höhepunkt erreicht. Die Wettbewerber haben sich neu aufgestellt und agieren auf transnationaler Ebene.
Demgegenüber sind die untereinander konkurrierenden Feriendestinationen in ihren Einzelpositionen verblieben. Hat sich das Verhältnis zwischen Angebots- und Nachfragemacht verschoben? Haben die Ferienregionen die Möglichkeit zur selbstbestimmten Gestaltung ihrer Angebotsstrukturen? Sind sie im Netzwerk des internationalen Tourismus gefragte Partner und Mitgestalter oder Spielball der Märkte?

Moderation
Bernward Kalbhenn

Statementgeber:innen und Statements
Dr. Yusuf Örnek
Macht und Ohnmacht einer selbstbestimmten Tourismusentwicklung in der Türkei
Leida Buglass
Spielende Statisten – Wer zieht an den  Fäden? Tourismusentwicklung am Fallbeispiel der Dominikanischen Republik
Biki S. Khurana
Die kleinen Feinen – Ist der Markt der Großen der Tod der Kleinen?
Prof. Karl Born
Der integrierte Reisekonzern:  Was zählt ist das Ergebnis – und die Analysten

2000: Die Zukunft touristisch genutzter Ressourcen:

Touristisch genutzte Ressourcen in Urlaubszielgebieten sind mehr als attraktive Landschaften, saubere Luft und klares Wasser. Kulturhistorische Bauwerke und die Besonderheiten der Menschen in den Gastländern sind weitere „Aktiva“ auf der Angebotsseite, mit denen die Urlauber umworben werden. Sie nutzen die Ressourcen mit der gleichen Selbstverständlichkeit wie jene, die sie vermarkten. Je nach Art und Intensität der Nutzung zeigen sich mehr oder weniger bald die üblichen Verschleißerscheinungen: verbaute Landschaften, Luft- und Wasserverschmutzung, „erodierende“ Kulturdenkmäler, genervte „Gastgeber“.
Wie sieht die Zukunft touristisch genutzter Ressourcen aus – vor dem Hintergrund weltweit steigender Touristenzahlen? Wer trägt Verantwortung? Sind es die Zielländer allein? Was bedeutet Verantwortung konkret? Wer nimmt bereits Verantwortung wahr? Wer zahlt die Zeche für notwendige Prävention und „Reparaturen“? Wie müsste nachhaltig wirksame Verantwortung organisiert werden?

Moderation
Klaus Betz, Thomar Hopfgarten

Statementgeber:innen und Statements
Prof. Dr. Hansruedi Müller
Vom Glanz und Elend touristisch genutzter Ressourcen
Josep Moll Marqués
Der Fall Balearen – Wer zahlt die Zeche nach dem Boom?
Edith Hunzinger
Der Fall Seychellen – In der Verantwortung allein gelassen?
Dr. Wolf Michael Iwand
Vom Feigenblatt zur systematischen Verantwortung

Pressestimmen
Fremdenverkehrswirtschaft international, 1. November 2000

1999: Ethik im Tourismus

Ethik – zwischen Macht und Moral – ist ein zunehmend aktuelles Thema. Auch im Tourismus wird ethisches Handeln vermehrt eingefordert. Welche Entwicklungen und Ergebnisse von Tourismus werden hingenommen, die ethisch fragwürdig sind? Sind ethische Probleme, die uns im Tourismus begegnen, verschiedenartig von den ethischen Problemen im alltäglichen privaten und öffentlichen Leben? Gibt es im Tourismus eine besondere ethische Verantwortung?
Was macht ethisch motiviertes Handeln aus und wie läßt es sich im Alltag eines Unternehmens umsetzen? Was ist ein „gutes“ Geschäft, was ist eine „gute“ Urlaubsreise?
Was brauchen wir, um ethisch handeln zu können? – oder ist Ethik im Tourismus letztlich doch nur eine Fahrradbremse an der Dampfwalze?

Moderation
Klaus Betz, Bernward Kalbhenn

Statementgeber:innen und Statements
Prof. Dr. Dietmar Mieth
Ethik im Minenfeld von Wirtschaft und Politik
Achim Lohrie
Selbstverständnis faires Handeln – Unternehmensethik im Otto Versand
Heinz Fuchs
Der lange Weg zum Global Code of Ethics for Tourism
Peter-Mario Kubsch
Der Global Code of Ethics for Tourism – eine kritische Würdigung für die Praxis

Pressestimmen
Frankfurter Rundschau, 30. Oktober 1999
Fremdenverkehrswirtschaft international, 15. Oktober 1999
Telex Dienst Tourismus (tdt), 22. Oktober 1999

1998: All inclusive-Reisen

All inclusive-Reisen werden gern widersprüchliche Attribute zugeschrieben: Die einen sehen darin eine „Zauberformel“, die Urlaubsreisen rundum berechenbar und kalkulierbar macht, die anderen halten sie für eine „Mogelpackung“, mit der den Kunden etwas vorgegaukelt wird.
Hinterfragt und diskutiert werden soll, was sich hinter den „all inclusive“-Versprechen verbirgt und welche möglichen Konsequenzen sich daraus für alle Beteiligten ergeben: für die all inclusive-Anbieter, für die Urlauber und für die Zielgebiete.

Moderation
Klaus Betz, Thomas Hopfgarten

Statementgeber:innen und Statements
Monika Röhr
… aus der Sicht eines All-inclusive-Anbieters
Falk Murko
… aus der Sicht einer Verbraucherschutzorganisation
Ludmilla Tüting
… aus der Sicht der touristischen Zielländer

Pressestimmen
Frankfurter Rundschau, 31. Oktober 1998
Fremdenverkehrswirtschaft international, 10. Oktober 1998

1997: Das Umweltmanagement der Reiseveranstalter

Bezüglich des Umweltengagements der Reiseveranstalter scheint es in letzter Zeit etwas stiller geworden zu sein. Manche vertreten die Auffassung, das Thema Umwelt sei - in Zusammenhang mit Urlaubsreisen - „out“. Entspricht dies der Wirklichkeit? Wie halten es die Reiseveranstalter tatsächlich mit der Umwelt? Welche Erfahrungen, Einstellungen und Erwartungen bestimmen ihr Handeln oder Nichthandeln in Sachen Umwelt? Einige wenige haben sich offen zum Umweltengagement bekannt und sind in unterschiedlicher Weise aktiv. Warum ist auf breiter Basis nicht mehr geschehen? Was ist zu halten von dem Argument „Wir würden ja mehr tun, wenn unsere Kunden genau dies von uns einfordern würden“? Diese und andere Fragen stehen im Zentrum des 4. Ammerlander Gesprächs.

Moderation
Klaus Betz, Thomas Hopfgarten

Statementgeber:innen und Statements
Dr. Wolf Michael Iwand
Antwort geben: Umwelt-Qualität steht nicht zur Disposition! Das Strategische Management nachhaltiger Entwicklung ist Chefsache!
Hans-Jörg Ruf
Auf der Suche nach Öko-Viren. Die Umweltbemühungen der Schweizer Reiseveranstalter sind festgefahren
Dr. Hans-Jürgen Nantke
Nachhaltiger Tourismus: Den Trend zum umweltverträglichen Reisen gibt es noch nicht

Pressestimmen
Neues Deutschland, 20. Oktober 1997
Fremdenverkehrswirtschaft international, 22. Oktober 1997
Frankfurter Rundschau, 15. November 1997

1996: Unternehmenskonzentrationen in der deutschen Reisbranche

Unternehmenskonzentrationen im Bereich der deutschen Reisebranche haben in den letzten Jahren zugenommen. Tatsächliche und mögliche Konsequenzen werden vornehmlich in der Fachöffentlichkeit diskutiert. Dabei stehen die existentiellen Auswirkungen auf das mittelständische Reiseveranstalter- und Reisemittlergewerbe im Vordergrund. Die Frage, welche Konsequenzen sich für die Verbraucher und den Vertrieb ergeben (können), wurde bisher kaum diskutiert. Deshalb stehen diese Aspekte im Zentrum des 3. Ammerlander Gesprächs. Ein offener Dialog soll dazu beitragen, Transparenz zu schaffen und Perspektiven aufzuzeigen.

Moderation
Klaus Betz, Thomas Hopfgarten

Statementgeber:innen und Statements
Brigitte Scherer
… aus der Sicht des Verbrauchers (ein satirisches Szenario)
Rainer Jansen
… aus der Sicht des Reisemittlers
Karin Gollan
… aus der Sicht der Wettbewerbsschützer

1995: Last Minute

Die Thematik des 2. Ammerlander Gesprächs ergibt sich aus der Erkenntnis, dass ein zunehmender Teil der Urlauber bereit und in der Lage ist, die Urlaubsreise immer kurzfristiger zu buchen und anzutreten. Die Ursachen scheinen vielfältiger Art zu sein – ebenso die mögliche Konsequenzen für alle, die am Reisegeschehen beteiligt sind und Verantwortung tragen.

Moderation
Klaus Betz, Thomas Hopfgarten

Statementgeber:innen und Statements
Karl-Heinz Kögel
…aus der Sicht von „Europas Nr. 1 für Last Minute
Klaus Laepple
…aus der Sicht eines klassischen Reisemittlers
Hans-Michael Krämer
…aus der Sicht der touristischen Marktforschung

Pressestimmen
Fremdenverkehrswirtschaft international, 10. Oktober 1995
Rheinischer Merkur, 13. Oktober 1995

1994: Tourismus – Opfer der Gewalt?

Formen und Auswirkungen von Terrorismus und Menschenrechtsverletzungen in Urlaubsreiseländern

Moderation
Dr. Joachim Braun, ZDF

Statementgeber:innen und Statements
Theodor Geus
Terrorismus in Urlaubsreiseländern – Eine Zerstörung unbeschwerter Ferienlust
Marc Weißgerber
Menschenrechtsverletzungen in Urlaubsländern – Die Perspektive einer Menschenrechtsorganisation
Prof. Dr. Friedemann Büttner
Hintergrundfakten am Beispiel von Ägypten: Politische Entwicklung und radikale Islam- Bewegungen
Dr. Yusuf Örnek
Hintergrundfakten am Beispiel der Türkei: Zustand und Perspektiven einer „blockierenden Gesellschaft“
Elke Hetzel
Terrorismus und Menschenrechtsverletzungen in Urlaubsländern – Wie reagiert die Reiseindustrie?“
Armin Vielhaber
Menschenrechtsverletzungen in Urlaubsreiseländern – Einflussfaktor auf die Reiseentscheidung?“
Prof. Dr. Hans Ruh
Urlaub in politischen Krisengebieten – Eine ethische Herausforderung

Pressestimmen
Frankfurter Rundschau, 22. Oktober 1994
Fremdenverkehrswirtschaft international, 25. Oktober 1994