TO DO! 2017: Preisträger aus Myanmar und Uganda

Zwei herausragende Projekte für sozialverantwortlichen Tourismus werden im Rahmen der ITB Berlin geehrt, Dr. Bärbel Kofler hält Festrede

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Seefeld, 09.02.2017 - Die Preise für die besten Projekte beim "TO DO! Internationaler Wettbewerb sozialverantwortlicher Tourismus" gehen in diesem Jahr nach Myanmar und Uganda. In der 22. Wettbewerbsrunde nominierte eine 14-köpfige Fachjury aus 19 vorliegenden Bewerbungen aus 16 Ländern zwei gleichwertige Preisträger, die im Anschluss an den Juryentscheid vor Ort von einem Gutachter überprüft wurden. Beide Begutachtungen verliefen positiv.

Die beiden Preisträger erfüllen insbesondere das Hauptkriterium des TO DO!, die Partizipation der einheimischen Bevölkerung bei der Planung und Realisierung des Projektes, in beispielhafter Weise. Damit schaffen sie alternative Einkommensquellen und stärken so das Selbstbewusstsein für die eigene Kultur und Traditionen. Zudem ermutigen sie explizit Reisende, sich dem Gastland und seinen Menschen zu nähern und sowohl touristische als auch interkulturelle Erfahrungen aus erster Hand zu sammeln.

PREISTRÄGER: CITPAR (Myanmar)

Das Projekt "Community Involved Tourism" in der Pa-O Region (CITPAR), nahe des Inle Sees im Southern Shan State von Myanmar wurde 2014 gegründet und von den Dorfgemeinschaften getragen. Durch sozial, kulturell und ökologisch angepassten Tourismus sollen ihre Einkommen verbessert und ihre kulturelle Identität gestärkt werden. Diese Zielstellung entspricht der nationalen "Policy on Community Involvement in Tourism" für nachhaltigen Tourismus, die 2013 von der Regierung in Myanmar beschlossen wurde. Unterbringung, Verpflegung und Programm für die Touristen obliegen der Dorfgemeinschaft. Die Besucher können am Dorfleben teilnehmen und erhalten somit wertvolle Innenansichten. Die Einnahmen werden in einen dörflichen Fonds bezahlt, über dessen Verwendung die Gemeinschaft entscheidet.

Partizipative Managementmethoden, attraktive Angebote und effektive Organisation tragen zum Projekterfolg bei. Das schlägt sich auch in steigenden Besucherzahlen nieder.

Das Projekt ist erfolgreich um Offenheit und Bürgerbeteiligung bemüht und leistet damit einen wichtigen gesellschaftlichen Beitrag nach den Jahren der Militärherrschaft.


 

PREISTRÄGER: KAFRED - KIBALE ASSOCIATION FOR RURAL AND ENVIRONMENTAL DEVELOPMENT (Uganda)

Die Nichtregierungsorganisation KAFRED wurde 1992 gegründet und wird von der lokalen Bevölkerung getragen. Anfangs war geplant, damit das Bigodi-Sumpfgebiet im Norden Ugandas zu erhalten und zu einer Touristenattraktion aufzuwerten, um mit den Einnahmen aus dem Tourismus Infrastrukturmaßnahmen in Bigodi und Umgebung zu realisieren. Diese wurden von und mit den Bewohnern von Bigodi und Umgebung entschieden, geplant und durchgeführt. Partizipation der lokalen Bevölkerung, Entwicklung der Region, Ausbildung, Training, Erhaltung des Sumpfgebietes, Nachhaltigkeit, Natur- und Umweltschutz sind essenzielle Bestandteile des Projekts. Heute gehört Bigodi mit Hilfe der reinvestierten Einnahmen aus dem Tourismus in Gemeindeprojekte zu den erfolgreichsten gemeindebasierenden Tourismusprojekten Ugandas.

Die TO DO! 2017 Preisverleihung findet am Donnerstag, 9. März 2017, um 16:30 im Palais am Funkturm statt. Vertreter beider Projekte sind anwesend und nehmen die Ehrung entgegen. Die Festrede hält Dr. Bärbel Kofler, Beauftragte der Bundesregierung für Menschenrechtspolitik und Humanitäre Hilfe. Nach der Preisverleihung laden wir zu einem Imbiss ein. Es besteht die Möglichkeit für Interviews mit den Preisträgern.

Der TO DO! Internationaler Wettbewerb sozialverantwortlicher Tourismus wird jährlich vom Studienkreis für Tourismus und Entwicklung e. V. ausgeschrieben und organisiert. Unterstützt wird er vom Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung, Brot für die Welt - Evangelischer Entwicklungsdienst, dem forum anders reisen e. V., der ITB Berlin, Studiosus Reisen München sowie der Schweizerischen Stiftung für Solidarität im Tourismus, die auch die Preisgelder zur Verfügung stellt.

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