Das SympathieMagazin "Südafrika verstehen" beschreibt den langen Weg zur Freiheit

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Als »politisches Wunder Südafrika« bezeichneten Historiker den Übergang von der Apartheid zur Demokratie vor zwei Jahrzehnten. Nelson Mandela sprach indes von einem »langen Weg zur Freiheit«.

Südafrika ist heute ein Rechtsstaat mit einer fortschrittlichen Verfassung, auch das ökonomische und außenpolitische Gewicht der Nation wächst weltweit. Dennoch herrschen im Land nach wie vor Ungleichheit, Gewalt, Korruption und Armut vor. »Die politische Freiheit hat nicht allen die wirtschaftliche Freiheit gebracht«, so Friedensnobelpreisträger Desmond Tutu. 40 Prozent der Menschen leben unter dem Existenzminimum, die Arbeitslosigkeit ist hoch. Davon betroffen ist vor allem die schwarze Bevölkerung.

Die Redakteure des neuen SympathieMagazins »Südafrika verstehen«, Rita Schäfer und Hein Möllers, skizzieren die politische und soziale Situation. Beide sind ausgewiesene Landeskenner, die die Entwicklungen seit Jahrzehnten verfolgen – und die damit verbundenen »Hoffnungen und Enttäuschungen«. Hoffnung machen die vielen jungen Menschen, die es schaffen, sich und ihren Kindern ein besseres Leben zu ermöglichen. Bildung, wirtschaftliche Eigenständigkeit und sozialer Aufstieg sind ihre Leitmotive. So wie bei Sonwabiso Ngcowa, der in einem Township aufwuchs und als einer der ersten schwarzen Jugendlichen studierte. Oder Sandile Dikeni, die beim staatlichen Rundfunk arbeitet und zur neuen schwarzen Mittelschicht zählt. Oder Malmsey Rangaka, die als erste Schwarze eine Weinfarm erwarb.

Südafrika ist eine junge Nation, fast die Hälfte der Bevölkerung zählt zur »born-free-generation«, jener nach 1994 in Freiheit Geborenen. Der Kampf für Gleichheit und Menschenrechte ist ihnen nach wie vor wichtig, daran messen sie auch die neuen Eliten. Die kritische Jugend ist Ausdruck einer lebendigen Demokratie, sie erhebt ihre Stimme zunehmend gegen Missstände.

Ebenso ist Toleranz ein Kennzeichen der »Regenbogennation Südafrika«, in der auch viele asiatische Einwanderer beheimatet sind. Die christliche Mehrheit lebt beispielhaft mit anderen Religionsgemeinschaften zusammen. Anders als in den afrikanischen Nachbarländern sind auch die Rechte sexueller Minderheiten garantiert. Dass diese Rechte in der Realität nicht immer respektiert werden, davon berichtet Mushin Hendricks, ein homosexueller Imam in Kapstadt.

Als multikulturelle Gesellschaft hat Südafrika eine einzigartige Kultur hervorgebracht:  eigene Musikstile wie Kwaito – eine Mischung aus Beat und Sprechgesang, südafrikanischen Jazz und Opern, zahlreiche Literaturnobelpreisträger sowie eine florierende Filmindustrie. »Hollywood« am Fuße des Tafelbergs ist wegen der nahen Traumstrände, Surfparadiese und mondänen Badeorte bei amerikanischen Filmstars sehr beliebt. Attraktiv sind auch die atemberaubenden Landschaften im Landesinneren mit ihren Nationalparks, in denen die einzigartige Tier- und Pflanzenwelt geschützt wird. Das angenehme Klima, gerade im europäischen Winter, ist ein weiteres Reisemotiv. Immer mehr deutschsprachige Besucher »überwintern« am südlichen Ende unseres Nachbarkontinents.

Auch die Magazinbotschafterin und Journalistin Ruth Weiss ist oft in ihrer zweiten Heimat Südafrika zu Besuch. Über sechs Jahrzehnte lebte sie dort, bevor sie wieder nach Deutschland zurückkehrte. »Ich stelle immer wieder fest, dass nach dem Wunder weiterhin viel zu bewältigen ist: alte Narben der Apartheid und verständliche schwarze Ressentiments. Die große Herausforderung für Regierung, Staat und Gesellschaft ist die gravierenden sozialen und ökonomischen Ungleichheiten zu überwinden«, schreibt sie. Auf dem langen Weg zur Freiheit stehen den Erben Nelson Mandelas noch einige Schritte bevor.

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Verantwortlich für den Text: Stephanie Arns

Weitere Presse-Information:

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